Leto kommen aus Hamburg und machen seit 2015 Post-Punk. Mit ihrem mittlerweile dritten Album (alle über Rookie Records) wird die eigene Musiksozialisation in Emo/Hardcore-Gefilden immer deutlicher.
Bereits seit Anfang der 2000er Jahre kennen sich Jannes, Paul, Pascal und Phill aus verschiedenen Bands und kamen 2013 erstmals in einem englischsprachigen Bandprojekt unter anderem Namen zusammen.
2015 wandelten sich Leto in einen deutschsprachigen, eigenwilligen und vielseitigen Post-Punk. Das attestierte auch die Musikpresse. Schall Musikmagazin befand: „Für Debütanten geben sich Leto rotzfrech und behaupten sich mit „Vor die Hunde“ in einem Metier, das schon seit Jahren abgesteckt scheint.“ „Die zwölf Songs sind eingängiger als Turbostaat, emo-poppiger als Love A, dunkler und schneller als Captain Planet“, umriss Trust das Fahrwasser treffend. Und Ox-Fanzine kam nicht umhin, Offenheit und Genre-Vielseitigkeit zu betonen: „Leto zeigen viel Freude daran, die Grenzen des Post-Punk auszuloten. Denn auch wenn Leto aus Hamburg sind, das klassische nordische Punk-Flair ist nicht das, was sie einem zeigen.“ Entstanden ist „Vor die Hunde“ erschien im Sommer 2018 und wurde in den Nullzweistudios mit Produzent Olman Viper aufgenommen. Mit dem ersten Album spielten Leto neben dem Reeperbahn-Festival auch die erste eigene Club-Tour.
Auf dem Weg zu „Wider“ wurde Leto bei der Arbeit an neuen Songs immer klarer, dass der Sound sich verändert. Die Atmosphäre wird rauer, kantiger, dreckiger, ja vielleicht doch ein bisschen mehr Punk als Post. Mit Kristian Kühl (Gitarrist der früheren Findus und jetzt bei Trixsi und shatten) nahmen Leto mitten in Corona im Ton 13 Studio in Hamburg, das am 9. Oktober 2020 erschienene „Wider“ auf. Nach einem ausverkauften Release-Konzert im Sitzen im Hamburger Molotow musste die Band viele Shows absagen – unter anderem Supportshows für die 10-jährige Jubiläumsshow von Love A. Das machte „Wider“ natürlich keinen Deut uninteressanter, nur eben weniger live gespielt. Musikalisch schärfen Leto mit „Wider“ ihr Profil:
Visions: „Leto klingen, als hätten sich Captain Planet frisch in Emo und Hardcore verliebt. Ihr eindringlicher Post-Punk übt Kritik an der Gesellschaft – und sich selbst.“. Bei all den Vergleichen mit den üblichen Szenegrößen kommt Plattentests.de zum Schluss: „"Wider" nimmt alle Zuschreibungen, rotzt ihnen im Brustton der Überzeugung ein "egal!" entgegen und steht viel lieber für sich. Und das ganz hervorragend.“
„Wer genau hinhört wird merken, dass Leto kein handelsüblicher Love A-Turbostaat-Pascow-Klon sind, sondern eine Band, die ihre ganz eigene Ausdrucksweise gefunden hat. Hier ist noch einiges zu erwarten.“ Ox Fanzine behält Recht, denn:
Leto nutzten die Live-Zwangspause, schrieben neue Songs und nahmen diese 2021 zum ersten Mal live in dem Tresorfabrik-Studio in Duisburg auf. 2022 veröffentlichte Rookie diese Songs digital und mit Musikvideo als einzelne Singles.
Es zeichnet sich ein eigenständiger und von klassischen Post-Punk-Strukturen teils losgelöster Sound ab – den Leto mit auf ihrem dritten Album fortsetzen und perfektionieren.
Ende 2021 warfen sich Leto dann in einen 1,5 Jahre langen Songwriting-Prozess für das dritte Album. Leto vergruben sich unter anderem für lange Wochenenden in einem Resthof mitten im Nirgendwo Schleswig-Holsteins, um dem Arbeitsalltag und Verpflichtungen im Zusammenhang mit den mittlerweile fünf Kindern in der Band entfliehen zu können. Das Songwriting wurde energisch vorangetrieben, woraus schlussendlich über 30 Lieder entstanden und schließlich 11 für das Album ausgewählt wurden. Über ein halbes Jahr schlugen Leto sich die Nächte für die Textarbeit um die Ohren. Arbeit – Kinder – Texte. Vielleicht führt auch der relativ vollgepackte Alltag der vier Bandmitglieder zu dem Konstrukt aus Energie, Rastlosigkeit, Emotionalität und Zerstörung – LETO = LEben und TOt. Fest steht, dass Leto noch nie so aggressiv klangen und die Instrumente noch nie so derart nach vorne schoben. Das Album wurde von Kristian Kühl im Toolhouse (Rotenburg a.d. Fulda) aufgenommen und in Hamburg gemischt. Hauke Albrecht hat das Mastering der Platte übernommen.
„Leben und tot“ erscheint am 17.11.2023 über Rookie Records in einer 500er Auflage (100 x lim. col und 400x schwarz) auf LP und digital. Im Antrag bei Initiative Musik, die das Album förderten, noch als „Profilschärfung“ geframed, ist das dritte Studioalbum für die Band selbst ein Befreiungsschlag, eine konsequente Bewusstmachung von dem, was man will und was man kann.
Leto sind:
Jannes von Richthofen - Gesang
Paul Kala - Gesang, Bass
David Hadenfeldt - Gitarre
Pascal Albrecht - Drums
Phill Fedtke - Gitarre
31. August 2018: "Vor die Hunde" unter Rookie Records
09. Oktober 2020: "Wider" unter Rookie Records
17. November 2023: "LEben und TOt"
"LETO" EP
05. November 2015: "Im Dunkeln"
15. Mai 2016: "Alles wird gut gehen"
22. Januar 2017: "Konklave"
"Vor die Hunde" LP
15. Juni 2018: "Into the wild"
11. Juli 2018: "Nicht meine Farben"
23. August 2018: "Karma"
19. März 2019: "Zahn der Zeit"
"WIDER" LP
31. Juli 2020: "Rotenburg"
25. September 2020: "Kammerflimmern" feat. Jörkk Mechenbier
11. Februar 2021: "Auen und Orchideen"
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14. Januar 2022: "Meins/Deins"
06. Mai 2022: "Vampire"
17. Oktober 2022: "Sonntag"
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"Leben und tot"
27. August 2023: "Der tote Baron"
14. September 2023: "Ostfriesland"
03. November 2023: "Süchtig nach allem"